Wir leben in einer Welt, in der wir verbergen sollen, wenn wir Liebe machen, während Gewalt bei hellem Tageslicht praktiziert werden darf. John Lennon

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Afrikiko & Seine Geschichte

Die Erfolgsgeschichte von Afrikiko begann 1995, als der in Deutschland lebende Kenianer Muriuki Njeru von GTZ-Mitarbeitern (heute GIZ = Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) angesprochen wurde, ob er bei der erfolgversprechenden Einführung und Vermarktung von Figuren aus Speckstein auf dem deutschen Markt behilflich sein kann. Zu diesem Zweck gründete er Afrikiko, mit Hauptsitz in Berlin, und nahm an verschiedenen Verbrauchermessen teil. Contigo war der erste Kunde für Afrikiko und ist heute nach wie vor ein regelmäßiger Abnehmer für die verschiedenen Specksteinsortimente.

Waren 1996 in der Produktion 22 Handwerker/innen beschäftigt, sind es heute über 300, die ganzjährig von Afrikiko Arbeit erhalten und sich dadurch auf ein stabiles Einkommen für sich und ihre Familien verlassen können. Darauf sind Muriuki Njeru und seine Frau Dagmar sehr stolz. Dagmar hat in den 2000er Jahren intensive Umstrukturierungsmaßnahmen vorgenommen. Innovative Designs, Verbesserungen im Qualitätsmanagement und bei den Produktionsabläufen wurden eingeführt, so dass der zunehmenden lokalen Konkurrenz und der internationalen Wirtschaftskrise entgegen gehalten werden konnte.

Auch nach den politischen Unruhen in Kenia im Jahr 2007, die vorerst einen Produktionsstopp zur Folge hatten, konnte sich Afrikiko wieder erholen und auf zuverlässige Kunden bauen. Im starken Wirtschaftsjahr 2017 wuchs das feste Team in Tabaka, einer strukturschwachen Stadt im County Kisii, auf 26 Personen an.

Die weltweite Corona-Pandemie hat auch bei Afrikiko sichtbare Spuren hinterlassen: Stornierung großer Exportaufträge und die allgemein reduzierte Auftragslage führten 2020 dazu, dass die 5-Tage- (statt 6-Tage-) Woche umgesetzt werden musste. Unter strengen Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen war Afrikiko der einzige Betrieb in Tabaka, der noch Arbeit und Einkommen bieten konnte. Die hohen Außenstände wurden mit privaten Rücklagen finanziert.

Zwischenzeitliche Engpässe bei Verpackungsmaterialien, Kartonagen und Containerplätzen führten zu verspäteten Abgängen. CONTIGOs bestellte Weihnachtsware war zwar pünktlich im Sommer 2021 fertig gestellt, konnte aber weder verpackt noch versandt werden. Erst Anfang 2022 verließ ein Schiff den Hafen in Mombasa.

Leider haben 2021 etliche Mitarbeiterinnen Afrikiko verlassen, weil sie für die Kinderbetreuung während des Lockdowns zuständig waren; andere sind in die Nähe ihrer Verwandten gezogen oder haben die Gelegenheit genutzt, um sich beruflich neu zu orientieren.

Bestand das Team vor der Pandemie aus 35 Festangestellten, sind aktuell nur noch 14 tätig, die Aufträge an bis zu 300 Schnitzer, Graveure, Färber und Handwerker/innen für Waschen und Schmirgeln vergeben. Daneben kümmern sie sich um Produktentwicklung, Qualitätskontrolle, Lagerung und den Export. Sie erhalten monatliche Festgehälter, bezahlte Urlaubs- und Krankheitstage sowie eine Krankenversicherung.

Die ca. 300 gut ausgebildeten Handwerker/innen, die rund um das Hauptgebäude in offenen Werkstätten arbeiten, werden pro Stück vergütet. Dieser Stücklohn richtet sich nach Zeitaufwand und Schwierigkeitsgrad des Produkts und ist für das Specksteinhandwerk überdurchschnittlich hoch. Bei guter Arbeit erhalten die Produktionsgruppen am Monatsende einen Bonus: 9 % des Auftragswerts werden als Gratifikation an die Teammitglieder ausgeschüttet. Am Ende des Jahres wird zudem eine gewinnabhängige Beteiligung an alle Mitarbeiter (Angestellte und Handwerker) gezahlt.

Afrikiko legt großen Wert auf die private Fürsorge in den Familien. Dagmar und Muriuki ermutigen alle Handwerker/innen, die kostenlose Basisversorgung in den örtlichen Krankenhäusern zu nutzen. Auch finden persönliche Belange Berücksichtigung bei der Arbeitseinteilung: Mütter mit Kindern können von zu Hause aus arbeiten – Afrikiko sorgt für die Lieferung und Abholung der Materialien. Geraten die Handwerker/innen in eine persönliche Notlage (z.B. besondere Familienereignisse, plötzlicher Krankheitsfall, Schulgeldzahlung), können sie kostenfreie Darlehen beantragen.

DAS Speckstein-Handwerk

Früher wurden die in den Steinbrüchen abgebauten Steine zu Afrikiko geliefert und die Schnitzer haben sie auf dem Gelände in Tabaka weiter bearbeitet. Seit 2014 hat Afrikiko direkt an den unterschiedlichen Steinbrüchen Werkstätten aufgebaut, wo die Schnitzer arbeiten.

Die Herstellung der Specksteinskulpturen erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst werden die großen Gesteinsbrocken mit Sägen in passende, kleinere Stücke zerteilt. Dann wird die Grundform aufgezeichnet und mit Hilfe von Macheten grob herausgeschlagen. Die Feinarbeit erfolgt mit verschiedenartigen Messern, die Skulpturen werden immer detaillierter geschnitzt. Die dann noch leicht kantigen Figuren werden mit Schleifpapier von immer feinerer Körnung nass glatt geschliffen. Während das Schnitzen traditionell eher Männerarbeit ist, wird das Nass-Schleifen bei Afrikiko ausschließlich von Frauen ausgeführt.

Im Anschluss werden die Skulpturen gegebenenfalls gefärbt und mit Steinwachs poliert, was den Objekten den charakteristischen matten Glanz verleiht.

Die filigrane Arbeit der sogenannten Designer, die die Muster (Gravuren) in die Steinobjekte einritzen, kann vor oder nach dem Polieren ausgeführt werden, je nachdem, ob man rein-weiße Linien erhalten möchte oder nicht.

Frauenstärkung

Seit vielen Jahren setzen sich Muriuki und Dagmar trotz zahlreicher Proteste männlicher Mitarbeiter für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen in Tabaka ein. Frauen wurden im Gravieren ausgebildet und konnten durch ihre perfektionistische Arbeitsweise die Qualität und Komplexität der Gravuren verbessern. Mittlerweile wird auch die Qualitätskontrolle hauptsächlich von Frauen durchgeführt.

Ausführliche Informationen zu unserem Handelspartner Afrikiko aus Kenia finden Sie in der CONTIGO Fairtrade Datenbank, die Infothek.

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Produkte

Das Sortiment von Afrikiko

CONTIGO arbeitet mit Afrikiko seit 1996.

Die kunstvollen Skulpturen von Afrikiko eignen sich hervorragend für kleine Geschenke, große Liebeserklärungen und saisonale Dekorationen:

  • Skulpturen (Familie, Mutter&Kind, Knoten…)
  • Tierfiguren (z.B. Häschen, Katze, Elefant, Schildkröte, Hippo, …)
  • Schlüsselanhänger (Katze, Elefant, Eule, Schildkröte, Hippo, Herz)
  • Herzen, Ostereier, Handschmeichler
  • Dosen, Schalen, Teelichthalter…

Das Komplettsortiment von unserem Handelspartner Afrikiko aus Kenia finden Sie in unserem Online-Shop.

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