Faire Woche 2019 Gleiche Chancen durch Fairen Handel

Geschlechtergerechtigkeit, das ist das Thema der diesjährigen  Fairen Woche. Bundesweit starten im September zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen, die darauf aufmerksam machen, vor welchen Herausforderungen Frauen oftmals stehen und wie der Faire Handel die Chancengleichheit fördert. Gerechte Löhne, Selbstbestimmung, den Zugang zu Weiterbildung, die Chance sich in Führungspositionen zu behaupten, Beruf und Familie zu managen und den Kindern eine Bildung zu ermöglichen: Im Fairen Handel setzen wir uns gemeinsam mit unseren Handelspartner/innen in Übersee für die nachhaltige Stärkung der Frauen ein.

Auch wir sind mit dabei: Mehr Infos über die Faire Woche 2019 und alle Aktionen in eurer Nähe findet ihr auf www.fairewoche.de  und auf https://contigo.de/contigo-fairtrade-shops/

Frauenpower aus Südafrika – Über die Stärkung von Frauen im Fairen Handel

All Women Recycling wurde von Lynn Worsley in einem Vorort von Kapstadt gegründet. Die gebürtige Engländerin wanderte als 16-Jährige nach Südafrika aus. Sie arbeitete als Schauspielerin und Theaterdozentin. Nach ihrer Familienphase mit 4 Kindern machte sie erste Erfahrungen als Unternehmerin für Babyprodukte. Die Idee der »Klikbox« wurde 2009 geboren. Mit diesem Recyclingprodukt aus gebrauchten PET Flaschen setzte Lynn ihre Vision von einem Geschäftsmodell um, das sowohl dem Schutz der Umwelt dient, als auch eine Lebensperspektive für die Frauen in den umliegenden Armenvierteln bietet. Sie lernte 8 Frauen an und verkaufte ihr Upcyclingprodukt auf Straßenmärkten. Mit CONTIGO startete sie 2010 erstmals den Export. Die Klikbox wurde ein Riesenerfolg und Lynn konnte ihre Mitarbeiterinnen dauerhaft beschäftigen.

Lynns Engagement wurzelt in ihrer eigenen Biografie. Sie kennt die Hürden des Lebens und setzt sich für diejenigen ein, die nicht so viel Glück hatten. Die meisten ihrer Mitarbeiterinnen sind alleinstehende Mütter, haben häusliche Gewalt erfahren oder sind Emigrantinnen aus Nachbarländern, ohne Schulbildung und Perspektive. Sie kommen aus den Townships Langa, Gugaletu, Khayaleitsha und Philippi. Bei All Women Recycling erhalten sie eine Chance, aus dem Kreislauf der Armut auszubrechen. Neben dem regelmäßigen Verdienst ist der Zuwachs an Selbstvertrauen, das Erlernen des sozialen Miteinanders in der Werkstatt, die Erweiterung des eigenen Horizonts von großer Bedeutung. Das große öffentliche Interesse an Lynns Geschäftsmodell macht auch ihre Mitarbeiterinnen stolz. Für das Engagement im Bereich »Entwicklung und Nachhaltigkeit« erhielt All Women Recycling 2014 sogar den »Seed South African Award«.

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Chancengleichheit in Vietnam – Über das Perpektivenschaffen für Frauen im Fairen Handel

»Bring happiness to other people and happiness will create more happiness« – das ist das Motto von Craft Beauty. Und genau diese Freude spürt man in der kleinen Nähwerkstatt in Hanoi, Vietnam. Hoai Nguyen gründete 2003 das Unternehmen mit dem Ziel explizit eine Ausbildung und Einkommen für Frauen und benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu schaffen.

Viele Mitarbeiter/innen hatten, bevor sie zu dem Betrieb kamen, keine handwerkliche Ausbildung, wenig Chancen auf einen Arbeitsplatz und demzufolge wenig Selbstbewusstsein. Bei Craft Beauty werden sie ermutigt, in ihre Fähigkeiten zu glauben und erhalten eine Ausbildung, oder eine Weiterbildung in den Bereichen Computer-/IT-Kenntnisse oder Design. Auch Führungsfähigkeiten werden erkannt und gefördert. Die heutige Mustermacherin Dzung begann vor 12 Jahren als einfache Schneiderin bei Craft Beauty. Hoai erkannte schnell ihre Begabungen und gab ihr anspruchsvollere Aufgaben und ermöglichte ihr Fortbildungen. Heute lernt sie neue Mitarbeiterinnen an und entwickelt sogar neue Produkte.

Zu der Firmenphilosophie gehört es vor allem, den Gemeinschaftsgeist regelmäßig zu stärken und dadurch eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Einmal in der Woche unterrichtet Hoai Entspannungsyoga für ihre Mitarbeiter/innen. Das ist besonders förderlich für die Frauen, die überwiegend im Sitzen an den Nähmaschinen arbeiten. Das wöchentliche Ritual dient – neben dem Gesundheitsaspekt – auch dem Austausch zwischen den Kollegen/innen.

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Lebensmut und Wertschätzung im Fairen Handel – Über Frauen im Aids-Hilfeprojekt

„Was ich am meisten an meinem Job mag? Das ist das Lächeln in den Gesichtern unserer Knüpferinnen, wenn wir viele Bestellungen bekommen und ich ihnen neue Arbeit geben kann. Dann wird es zwar ganz schön hektisch, aber ich liebe es, denn es heißt mehr Beschäftigung und mehr Geld für alle. Ich bin so stolz auf unser Woza Moya Projekt, denn es spielt eine so große Rolle im Leben von so vielen Frauen, die meistens die einzigen Geldverdiener in ihrer Familien sind.“ Zandile Luthuli – Koordinatorin und Kundenbetreuerin bei Woza Moya.

Bodenständig geblieben, liebenswert, ruhig, diszipliniert und verständnisvoll, so beschreiben die Perlenknüpferinnen Zandile Luthuli. Zandi hat eine beeindruckende Entwicklung bei Woza Moya gemacht. Vor zehn Jahren begann sie nach der Schule als einfache Aushilfe im Versand, heute ist sie nicht nur stolze Besitzerin eines Führerscheins, sondern steht im direkten Kundenkontakt, organisiert die Bestellungen und koordiniert die Arbeit vor Ort.

WOZA MOYA (Zulu, „Come Spirit of Change“) wurde 2002 durch das Hillcrest Aids Zentrum nahe Durban / Südafrika ins Leben gerufen. Dieses Projekt unterstützt von HIV/Aids betroffene Menschen. Durch die Ausbildung in einem Handwerk bietet es ihnen neue Lebensperspektiven. Für über 150 Familien wurde so eine sichere Einkommensmöglichkeit geschaffen. Bei Woza Moya werden die „Little Traveller“ Püppchen mit viel Liebe und Geschick zum Leben erweckt.

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Von Frau zu Frau – Über die Unabhängigkeit durch Fairen Handel

Eine junge Mutter erzählte Shaina Jarg von ihren täglichen Hürden und Schwierigkeiten, die sie zu bewältigen versuche. Ihr alkoholkranker Mann sei nicht fähig eine zuverlässige Lebensgrundlage zu bieten, geschweige denn, sich während ihrer Abwesenheit um das Haus und die Kinder zu kümmern. Schwierig sei es für sie zusätzliches Geld zu verdienen, da sie dazu das Haus verlassen müsse. Das war der Beginn von „Toucan“. Die engagierte Shaina Jarg erkannte das Problem und gründete die Initiative mit dem Ziel, möglichst viele Frauen aus den ländlichen Gebieten Delhis zu stärken.

In der zentralen Werkstatt lernen die Frauen, wie sie Schmuck aus recycelten Saristoffen herstellen. Frauen mit mehr Erfahrung leiten ungeübte, neue Mitarbeiterinnen an und geben ihr Wissen weiter. Nach dem Trainingprogramm können die Schmuckhandwerkerinnen die benötigten Materialien nach Hause nehmen, um von dort aus zu arbeiten. Die Fertigung in Heimarbeit ist für viele Frauen in Indien die einzige Möglichkeit, ihr eigenes Geld zu verdienen und dadurch unabhängiger zu sein. Es gibt ihnen die Chance, einerseits am Arbeitsmarkt teilzuhaben und gleichzeitig die Flexibilität, sich um ihr Haus und die Familie zu kümmern.

Toucan bietet heute rund 20 Kunsthandwerksgruppen mit 200 Frauen aus ländlichen Regionen eine Beschäftigung. Neben dem Ausbildungsprogramm bietet Toucan auch eine Begabtenförderung für die Kinder der Arbeiterinnen an und unterstützt sie finanziell bei notwendigen medizinischen Behandlungen.

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